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Isolation und Selbstisolation auf Afrikareisen

zuletzt inhaltlich bearbeitet: April 2001

Offensichtlich soll die große Reise dazu dienen fremde Länder und fremde Menschen kennen zu lernen. Das gelingt in vielen Fällen nicht im möglichen Maße, da sich die Reisenden, zumeist aus Angst selbst isolieren. Je größer die Gruppe von Reisenden ist um so geringer ist die Chance unterwegs eingeladen zu werden, um so größer die Gefahr sich nur in Vorurteilen zu bestätigen und nicht ausreichend Anstöße für neue Erkenntnisse zu gewinnen. Da viele Pisten der Sahara nur im Konvoi von zumindest zwei Fahrzeugen befahren werden sollten ist aber oft eine Gruppe von vier Personen unvermeidlich. Aber auch diese Kleingruppe kann sich zusätzlich isolieren, indem sie beim abendlichen Lager das Radio laufen lässt und deshalb die Tierwelt nicht hört, weil sie das Lager hell erleuchtet und sich damit der Chance beraubt das grandiose Himmelszelt und die Sternschnuppen beobachten zu können. Besonders ungünstig sind in dieser Hinsicht die starken Glühstrumpflampen, die mit Gas oder Petroleum betrieben werden, denn sie sind sehr hell und deren Rauschen verdeckt alle Hintergrundgeräusche. Licht und Musik überdecken die eingestandene oder uneingestandene Angst vor der Fremde und der Nacht, bewirken aber genau das Gegenteil von dem was gewünscht ist. Sollten denn wirklich unfreundliche gesinnte Menschen in der Nähe sein, so werden sie durch Licht wie durch Geräusch erst angelockt und zusätzlich spät entdeckt. Ich empfehle deshalb nach der Zubereitung des Abendessens Licht und Radio zu löschen um sich ganz der Natur zu widmen.
Die Angst vor Ansteckung mit exotischen Krankheiten durch Händedruck mit gelegentlich ungewaschenen Händen und beim Essen fremdländischer Gerichte ist nicht unbegründet, muss aber überwunden werden um beim Kontakt mit einheimischer Bevölkerung unschätzbare Erlebnisse und Information zu gewinnen. Eigene Körperpflege, Hygiene und ein Grundvorrat an Medikamenten können diese Gefahren in üblichen Grenzen halten.

 

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