MERCEDES Geländewagen als Sahara-Expeditionsfahrzeug
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Seit ca. 15 Jahren benutze ich Mercedes Geländewagen für Reisen in Europa und Afrika. Zunächst waren das die 5-Zylinder 300GD der Baureihe 460, jetzt ist es ein 5-Zylinder 290 GD der Baureihe 461 mit Saugdieselmotor. Mit dem 290GD den ich jetzt benutze bin ich 140.000km ohne besondere Probleme gefahren, habe noch immer die ersten Stoßdämpfer und Federn montiert, obgleich von der gesamten Fahrleistung zumindest 50.000 km Piste und freies Gelände bei starker Überladung in der Sahara oder Schwarzafrika waren. Die Mercedes Geländewagen haben eine Geländegängigkeit, die ich für unübertroffen halte. Sie sind mit Allradantrieb, Untersetzungsgetriebe sowie mit Differentialsperre vorne und hinten ausgestattet. Im Unterschied zu vielen anderen Geländefahrzeugen darf der Allradantrieb auch während der Fahrt zu- und abgeschaltet werden und auch mit höheren Geschwindigkeiten gefahren werden. Nicht unbedingt erforderlich ist die Differentialsperre vorne. Bei der enormen Geländegängigkeit des Fahrzeugs ist es einfach schade, dass 95% der Eigentümer dieses Fahrzeugs nie von der Teerstraße herunterkommen.
Hätte ich heute wieder Bedarf an einem neuen Geländefahrzeug hätte, so würde nach längerer Preisdebatte meine Wahl auf den neueren Mercedes 290GD mit Direkteinspritzer- Motor fallen, der auch im Mercedes Leicht- LKW "Sprinter" montiert ist. Dieser Motor läuft als Direkteinspritzer etwas rauer als sein Vorgänger, ist aber deutlich stärker und nochmals sparsamer im Treibstoffverbrauch. Das ist für mich nicht nur aus reinem Geiz wichtig, sondern insbesondere deshalb, weil ich damit auf sehr großen Distanzen in der Sahara einen 20l-Kanister weniger Treibstoff mitnehmen muss, dessen Platzbedarf und Gewicht ich mir gerne spare. Ich würde das Fahrzeug natürlich in der langen Ausführung und vermutlich in Weiß wählen, weil sich diese Version nach langjähriger Verwendung am besten in Afrika (Mauretanien oder Mali) verkaufen ließe. Das "Schlechtwegepaket", also verstärkte Federung und Stoßdämpfer, verstärkter Lenkungsdämpfer und MICHELIN Sandreifen 7.50R16 XTypS wären ebenso notwendige Ausstattungen für mich wie getönte Scheiben. Eine Klimaanlage ist für mich nicht so wichtig, weil ich weit lieber mit offenem Fenster fahre als mir mit Klimaanlage eine Erkältung zu holen. Erst ab Außentemperaturen über 40°C würde ich die Fenster schließen und die Klimaanlage einschalten.
Als Ersatz- und Verschleißteile nehme ich mit:
1 Stoßdämpfer hinten, 1 Satz Radlager hinten,
1 Lenkungsdämpfer, 1 Keilriemen, 2 Ersatzräder,
1 Werkstatthandbuch, 1 Ersatzschlauch für die Reifen, 1 Tankdeckel, 2 Treibstofffiltereinsätze, 1 Luftfilter-Einsatz, 2 Ölfiltereinsätze, 1 Radmutter/Radschraube.
Wichtige Zusatzausrüstung ist ein extrem stabiler, geschweißter, feuerverzinkter Dachgepäckträger, wie es ihn bei DÄRR Expeditionsservice in München für knapp 1.000 DM zu kaufen gibt. Sehr angenehm auf Reisen in Europa und dem Rest der Welt sind die Edelstahl- Zusatztanks, die unter die Türschwellen eingebaut werden und zusammen ca. 140l zusätzliche Kapazität bieten. Zusammen mit dem Haupttank verhelfen sie dem Fahrzeug zu einer Reichweite von bis zu 2.000km auf der Teerstraße und bis zu 1.500km auf der Piste ohne den Innenraum des einzuschränken. Die Tanks sind allerdings nicht billig und nicht leicht. Sie sind ebenfalls bei DÄRR Expeditionsservice zu bekommen.
Die "Boulevard- Offroad- Fahrzeuge" der Mercedes 463er-Reihe kämen für mich nicht in Frage, weil sie sehr viel komplizierter in der Technik sind, ich also wenig Chance hätte daran selbst etwas zu reparieren.