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Geländewagenverkauf in W - Afrika

zuletzt inhaltlich bearbeitet: August 1997

Tipps von Klaus Därr, München

Im 1997 ereilte viele Geländewagenbesitzer die neue Besteuerung für Fahrzeuge mit nicht schadstoffarmer Dieselmaschine. Gerade alte Dieselfahrzeuge ohne Turbolader haben ja großvolumige Motoren, für die ab 3.1l Hubraum schon über 1.000 Euro KFZ- Steuer im Jahr zu bezahlen ist. Das wird in Deutschland wohl die Preise für Gebrauchtfahrzeuge drücken und es bietet sich deshalb an, mit einem solchen Fahrzeug eine One-Way Tour durch die Sahara nach W- Afrika zu unternehmen um es dort zu verkaufen und zurückzufliegen. Besonders geeignet sind alte lange PATROL und LAND CRUISER HJ60. In den frankophonen Staaten W- Afrikas wird der hohe Einfuhrzoll (62%) anhand des Zeitwertes im "ARGUS" berechnet, einer französischen "Schwacke- Liste". Ist das Fahrzeug in Frankreich unüblich, oder älter als 8 Jahre, so wird es im ARGUS nicht notiert und es bleibt Raum für Verhandlungen mit den Zöllnern in Bamako oder Ouagadougou über den Zollwert des Fahrzeugs. Wählt man die "Atlantikroute" als Strecke, also Marokko, W- Sahara, Mauretanien, so werden lediglich die Visa für Mauretanien und Mali aber nicht das lästige Zolldokument Carnet de Passages benötigt. Das Visum für Mali ist problemlos in Bonn oder Nouakchott zu bekommen. Wie Marokko durchreist wird setze ich als bekannt voraus, es wäre allerdings zu empfehlen für die Checkpoints in der W- Sahara einen vielfach kopiertes Papier mitzuführen, auf dem die Personalien aller Insassen einschließlich Geburtsname der Mutter, sowie Fahrzeugtyp, und Kennzeichen vermerkt sind. Das verkürzt die Wartezeiten an den Checkpoints enorm.  Streckenbeschreibungen sind im Buch DURCH AFRIKA zu finden. Mit den passenden Karten, Navigationsgerät und Streckenbeschreibung ist die Fahrt nach Bamako, der Hauptstadt Malis möglich, auch der Senegal kann vorher mit Visum, aber ohne Carnet besucht werden. In Bamako warten vor den beiden großen Hotels schon die Aufkäufer auf Nachschub. Klappt es in Bamako nicht, so besorgt man sich ein Visum für Burkina Faso und verkauft in Ouagadougou. Da sitzt der Münchner Siggi Krigar und betreibt ein Reiseunternehmen, nebenher kann er gegen Bezahlung seiner Leistung Fahrzeuge verkaufen und durch den Zoll schleifen (Tel. in Ouagadougou: 304915). So ist es möglich wichtige Ausrüstungen zu erträglichem Preis wieder mit zurückzunehmen. Die hier beschriebene Tour hat den Vorteil, dass man in 4-5 Wochen weit nach Afrika hinein reisen kann, man kein Problem damit hat, dass die Rückreise S-N über die Atlantikroute nicht möglich ist und, dass man sich mit dem Verkauf die Rückflüge finanziert (650 EUR) und den Kaufpreis des Fahrzeugs wieder herausbekommt. Könnte man mit diesem Autoexport schnell reich werden, so säße ich nicht hier an der Tastatur meiner Textverarbeitung, sondern wäre unterwegs auf der Atlantikroute.

 

www.thuraya.de www.expeditionstechnik.de www.daerr.net


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